Mir ist schon länger bewusst, dass wir alle umdenken müssen. Ansonsten geben wir irgendwann fast unser gesamtes Einkommen für die Miete oder ein Eigenheim aus. Ich sehe es ehrlich gesagt nicht ein, hohe Summen für Miete oder Kreditraten auszugeben. Erst gestern habe ich dazu einen passenden Beitrag gesehen, warum Wohnen in der Stadt fast unbezahlbar wird und bin ehrlich gesagt schockiert, was gewöhnliche Menschen bereit sind für Miete auszugeben.

Warum Wohnen in der Stadt fast unbezahlbar wird

In dem Beitrag suchte ein ehemaliger BWL Student eine neue Wohnung, weil er seit einigen Monaten als Personalberater in einer großen Firma – für 1700 Euro netto im Monat – arbeitet. Da der 26-Jährige kein Student mehr ist, muss er aus seinem Wohnheim ausziehen und Platz für die neuen Studenten machen. Deswegen hat er in sechs Monaten um die 400 Vermieter angeschrieben. In meinen Augen ist das schon total verrückt.

Und es kommt noch heftiger, denn sein absolutes Limit sind 1000 Euro Warmmiete. Das bedeutet, ihm würden nur noch 700 Euro zum Leben übrig bleiben, weil der größte Teil für seine Wohnung draufgeht, in der er sich wahrscheinlich auch nur selten befindet. Von diesen 400 Bewerbungen, ja man bewirbt sich heutzutage anscheinend für eine Wohnung mit Berwerbungsmappe usw. wurde er zu 50 Wohnungsbesichtigungen eingeladen. Er bot sogar an das Haus zu putzen und bekam in den sechs Monaten keine einzige Zusage.

Ich war schockiert, was manche Menschen bereit sind für eine Wohnung zu tun. Er hat kein großartiges Einkommen, muss viele Stunden hierfür arbeiten und wäre bereit mehr als die Hälfte für eine Wohnung auszugeben, in der er sich hauptsächlich zum Schlafen aufhalten wird. Was ist hier die Motivation dahinter? Arbeiten bis zum umfallen, um eine Wohnung zu bezahlen? Macht das einen glücklich und gibt es keine Alternativen?

Wenn das so weiter geht, können sich Otto Normalverdiener in guten Großstadtlagen zukünftig keine Unterkunft mehr leisten. In dem Beitrag war es die Stadt München, vielleicht nicht ganz vergleichbar mit unserer Gegend hier in Süddeutschland. Doch auch bei uns ist dieser Trend stark zu beobachten und erst vor kurzem habe ich einen Artikel gelesen, dass der Wohnkostenanteil in Freiburg im Breisgau sogar am höchsten von ganz Deutschland sein soll.

Hier geht es zum Artikel von Spiegel Online: Wo Wohnen kaum mehr erschwinglich ist

Haben wir überhaupt eine Alternative?

Wahrscheinlich nicht für jeden gleich umsetzbar aber wir müssen in Zukunft umdenken. Wir wohnen momentan noch auf dem Land in einer 3-Zimmer Wohnung mit 104qm und zahlen eine monatliche Kaltmiete von 500 Euro. Ich habe bisher nie mehr bezahlt und kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen noch mehr für Wohnen auszugeben. Für die meisten Menschen mögen 500 Euro Kaltmiete vielleicht wenig klingen, denn wenn ich mir so die ganzen Mietangebote und deren Kaltmiete ansehe, wird mir ganz schwindelig.

Ich kann mir einfach nicht vorstellen in solch eine Wohnung zu ziehen, auch wenn sie sehr schön und großzügig ist. Wir werden nächsten Monat umziehen, vom Dorf mit ca. 1000 Einwohnern in eine kleine Stadt mit rund 15.000 Einwohnern. Wir werden in eine kleinere Wohnung ziehen und nicht mehr zur Miete wohnen. Wir haben uns in den letzten Jahren sehr gut überlegt, wie wir leben und wohnen möchten.

Einerseits haben wir einen eigenen Garten gekauft. Dafür mussten wir einmalig etwas mehr Geld investieren und auch in Zukunft wird noch Arbeit anfallen und Zeit investiert werden. Doch mit diesem Garten haben wir einen weiteren Lebensraum für uns geschaffen, den wir nach unseren Bedürfnissen ausbauen können. Die Pacht für den Garten kostet uns in Zukunft 365 Euro im Jahr und wir können uns zu jeder Zeit dort aufhalten. Die Idee mit dem Wohnen im Garten hat HIER auf meinem Blog begonnen.

Hier geht es direkt zu den Garten News

Andererseits haben wir eine kleine Eigentumswohnung in einer sehr guten Lage, die ich vor drei Jahren erworben habe. Ich wollte mich nicht groß verschulden, hatte etwas Eigenkapital angespart und nutzte die Gelegenheit als ich auf eine wunderschöne Wohnung in einer denkmalgeschützten Wohnanlage aufmerksam wurde. Die letzten drei Jahre hatte ich sie durchgehend vermietet und ab dem 01.01.2016 werden wir selbst unseren Hauptwohnsitz dort anmelden.

Mit dem Garten und der kleinen Wohnung haben wir die für uns sinnvollste Alternative gefunden. Wir freuen uns sehr auf das neue Jahr in 2016 und auf das was noch alles kommen wird. Vor allem flüchten wir somit vor den unbezahlbaren Mieten und schützen uns vor der Überschuldung durch ein teures Eigenheim. Wir zahlen jetzt noch für 7 Jahre die 300 Euro mtl. für den Kredit der Wohnung und können anschließend mietfrei wohnen. Die Nebenkosten sind kalkulierbar und wären auch bei der bisherigen Mietwohnung zu bezahlen.

Wie könnte deine Alternative aussehen und wie möchtest Du in Zukunft leben? Bist Du bereit 1000 Euro und mehr für die Miete einer Wohnung auszugeben? Ich bevorzuge ein einfacheres Leben und die Freiheit. Mit unserer eigenen Wohnung sind wir auch in Zukunft sehr flexibel, denn wir könnten sie bei Bedarf auf Zeit vermieten, wenn wir beispielsweise länger auf Reisen sein möchten und auch sonst tut es finanziell nicht sonderlich weh, denn eine normale Mietwohnung kostet dich auch dann Miete wenn Du sie nicht benutzen kannst.

Ich würde mich über deine Meinung und einen Kommentar von dir freuen. Wir machen uns mal wieder ans Packen, denn es ist bald soweit und wir ziehen um!

Viele Grüße
Sebastian Zehner