Warum ich kein normales Haus oder eine teure Eigentumswohnung möchte?

Viele Menschen träumen von einem eigenen Haus, die eigenen vier Wände. Dies soll für die nötige Sicherheit im Alter sorgen. Später keine Miete mehr bezahlen zu müssen und sich somit eine Altersvorsorge geschaffen zu haben, ist für die meisten ein großes Ziel.

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Ich habe selbst auch schon mit dem Gedanken gespielt, mir ein eigenes Haus zu kaufen. Alt- oder Neubau, evtl. auch eine Eigentumswohnung? Ich hätte sogar etwas Eigenkapital zur Verfügung gehabt. Allerdings muss man schon zwischen 150.000 EUR und 200.000 EUR rechnen. Hinzu kommen weitere Gebühren, wie Grunderwerbssteuer, Notargebühren und andere Finanzierungskosten. Heutzutage sind die Wohnungen extrem teuer geworden und auch bei einem Haus inkl. Grundstück muss man tief in die Tasche greifen.

Des weiteren kann kaum jemand diese hohen Beträge Bar bezahlen. Also muss ein Kredit über eine Baufinanzierung aufgenommen werden. Der Zinssatz ist aktuell zwar sehr gering, allerdings kommt bei einer Summe von über 150.000 EUR trotzdem einiges an Zinsen hinzu, die Monat für Monat bezahlt werden müssen.

Durch die anfallenden Kosten geht man natürlich eine Abhängigkeit ein und nimmt sich geradezu die Freiheit in seinem Leben. Und das alles nur für ein schönes Eigenheim?

Was könnte in dieser Zeit passieren?

  • Verlust der Arbeitsstelle
  • Einkommen wird durch einen Jobwechsel geringer
  • Krankheit oder vorübergehende Arbeitsunfähigkeit
  • Keine Lust mehr täglich mindestens 8 Stunden arbeiten zu müssen
  • Reparaturen und Instandhaltungen sind zu bezahlen
  • Zinssatz steigt nach 10 oder 15 Jahren in die Höhe
  • Die monatliche Rate könnte dadurch steigen
  • Tilgung reduzieren und noch länger abbezahlen

Kann man da wirklich noch in Ruhe schlafen und sein Leben stressfrei genießen?

Ich könnte das nicht. Wenn ich mir vorstelle, dass ich die nächsten 30 Jahre immer dafür Sorge tragen müsste, dass mein Einkommen stabil bleibt. Entweder ich habe einen festen Job und muss hoffen, dass ich diese Arbeitsstelle nie verliere, schnellstmöglich wieder eine neue Arbeitsstelle finde oder ich muss bei einer Selbständigkeit unter Druck arbeiten, damit genügend Aufträge da sind und die Kunden auch immer alle pünktlich bezahlen. Denn ich muss meine Rate für das Haus rechtzeitig überweisen, damit ich keine Probleme mit der Bank bekomme.

Wann macht eine Baufinanzierung Sinn?

  • ausreichend Eigenkapital
  • geringe Zinsen
  • niedriger Kaufpreis
  • höhere Mieteinnahmen

Ich hatte nach Beendigung meiner Selbständigkeit im Jahre 2012 etwas Eigenkapital übrig und wollte dies nicht auf dem Konto liegen lassen. Der Zinssatz war auch gerade sehr niedrig und ich konnte eine günstige 1,5 Zimmerwohnung finden, die mir gefiel. Da dachte ich mir, hier kannst Du nicht viel falsch machen. Die Eigentumswohnung mit einer relativ geringen Restschuld kaufen und sie danach vermieten war mein Plan. Die Mieteinnahmen sind minimal höher als die Raten für den Kredit. Zusätzlich hilft ein Bausparvertrag für eine schnellere Tilgung, bzw. mit einer Zinsgarantie für eine evtl. nötige Anschlussfinanzierung nach der festgelegten Laufzeit.

Damit kann ich noch leben, selbst wenn eine Finanzierung mich etwas in meiner Flexibilität einschränkt. Denn es kann jederzeit passieren, dass der Bewohner den Mietvertrag kündigt und ich einen neuen Nachmieter suchen muss. Sollte die Wohnung dadurch eine zeitlang leer stehen, müsste ich die Raten selbst tragen. Ich hatte inzwischen schon einen Mieterwechsel gehabt und dies kann natürlich immer wieder passieren, damit muss ich rechnen. Wenn jedoch alles nach Plan läuft, ist die Wohnung in ein paar Jahren abbezahlt und ich hätte ein kleines zusätzliches passives Einkommen durch die Miete erzeugt oder die Wohnung wird verkauft und der Erlös anderweitig eingesetzt. Sollte es finanzielle Schwierigkeiten geben, kann ich immer noch neue Lösungen finden oder wenn es hart auf hart kommt die Wohnung rechtzeitig verkaufen. Da ein Großteil schon abbezahlt ist und die Wohnung in einem schönen denkmalgeschützten Objekt liegt, sollte ich normalerweise mit einem guten Plus rauskommen können. Vor allem werden Wohnungen, gerade kleinere Wohnungen, immer gefragter werden. Eine Garantie habe ich dafür nicht aber die Wahrscheinlichkeit ist zumindest sehr hoch. Als ich die Wohnung zur neuen Vermietung inseriert hatte, kamen nach nur ein bis zwei Wochen um die 100 Interessenten zusammen. Ich musste die Anzeige vorzeitig beenden, da ich mit so einem Ansturm nicht gerechnet hatte. Ich sammle noch meine ersten Erfahrungen in diesem Gebiet.

Welche Alternativen gibt es zum normalen Haus oder einer Eigentumswohnung?

Jetzt habe ich zwar eine Eigentumswohnung, muss aber immer noch Miete für die Wohnung bezahlen, in der wir aktuell wohnen. Da ich meine monatlichen Kosten so gering wie möglich halten möchte, wäre es natürlich ideal, selbst mietfrei wohnen zu können oder wenigstens nahezu keine Kosten für die bewohnten vier Wände zu haben.

Über welche Kosten spreche ich hier?

  • Kaltmiete (500,00 EUR)
  • Wasser (20,00 EUR)
  • Erdgas (63,00 EUR)
  • Strom (106,00 EUR)
  • Abfall (8,00 EUR)
  • Schornsteinfeger (3,50 EUR)

Dies macht in der Summe eine Warmmiete von 700,50 EUR. Das klingt erstmal nicht viel für eine 3 Zimmerwohnung mit 104qm. Ist es im Vergleich zu anderen Wohnungen auch nicht, da gibt es sehr viel teurere Wohnungen und ich gehe davon aus, dass sehr viele Menschen um einiges mehr für ihre Miete bezahlen. Allerdings ist mir persönlich das einfach immer noch viel zu viel. Warum muss ich 700 EUR im Monat bezahlen, um ein Dach über dem Kopf zu haben?

Ich bin schon länger auf der Suche nach alternativen Wohnmöglichkeiten gewesen. In die nähere Auswahl sind folgende Möglichkeiten gekommen:

  • Wohnwagen
  • Mobilheim / Mobilehome
  • Containerhaus
  • Minihaus
  • Smarthouse
  • Tiny House
  • Gartenhaus

Mit einem Wohnwagen auf einem Campingplatz zu wohnen ist bei uns in der Gegend nicht gerade einfach. Oft haben die Campingplätze nicht das ganze Jahr über geöffnet und die Pacht oder Miete einer Parzelle für ein Jahr ist mir zu teuer gewesen. Eine große Auswahl an Campingplätzen bestand leider nicht und persönlich gefallen hat mir leider auch keiner.

Die Containerhäuser fand ich sehr originell und interessant, da gibt es einige schöne Objekte. Allerdings wäre hier etwas mehr Aufwand zu betreiben, man müsste die Container kaufen und irgendwo hinstellen dürfen, um dann mit dem Ausbau zu beginnen. Das wollte ich nicht.

Über ein Containerhaus bin ich auf Smarthouse aufmerksam geworden. Eine Firma, welche sehr komfortable und fertige Module in einem einfachen-System vertreibt. Man kann hier aus verschiedenen Modulen sein eigenes kleines Haus zusammenstellen. Die Lieferung erfolgt per Spezialtransport an den Bestimmungsort und könnte auch jederzeit zu einem anderen Ort umgezogen werden. Allerdings kamen wir hier mit den Kosten an die 100.000 Euro und das war mit definitiv zu viel.

Wir haben uns einige Mobilheime angeschaut, ob in Prospekten oder auf Ausstellungen. Die Mobilheime sind sehr schön und komfortabel, die Preise liegen auch noch im Rahmen. Es besteht die Möglichkeit ein Mobilheim auf einen Campingplatz zu stellen, allerdings kommt das für uns nicht in Frage, siehe oben wie beim Wohnwagen. Ich habe auch kein passendes Grundstück gefunden, wo man bei uns in der Gegend ein Mobilheim aufstellen dürfte. Durch die Baubestimmungen ist das kaum möglich.

Letztendlich sind wir auf die Suche nach Ferienhäuser, Gartenhäuser oder Gartengrundstücke gegangen. Lange haben wir nichts passendes gefunden, doch dann irgendwann wie durch Zufall beim Surfen im Internet auf eine private Gartenanlage gestoßen. Diese Anlage ist nur 8km von unserem aktuellen Wohnort entfernt und wir haben diese bisher nie gesehen gehabt. Wir haben uns daher auf den Weg gemacht und sind mit den Fahrrädern dort hingefahren, um mehr Informationen zu erhalten. Wir wussten nicht, was es kosten würde und ob überhaupt noch die Möglichkeit besteht dort ein Gartenhaus zu bekommen. Vor Ort haben wir den Betreiber angesprochen und ein Termin vereinbart. Wir waren sofort begeistert und uns war klar, dass wir dort ein Gartenhaus kaufen möchten. Ich habe HIER und HIER schon ein paar Details über das Gartenhaus aufgeschrieben.

Aktuell planen wir dort einzuziehen. Wir müssen allerdings noch bis spätestens März 2015 zur Fertigstellung warten. Diese Zeit wird genutzt, um diverse Konstellationen durchzuplanen. Welche Möglichkeiten für uns bestehen, sobald wir unsere aktuelle Mietwohnung gekündigt haben.

Unsere bisherigen Vorstellungen:

  • Hauptsächlich in der Sommerzeit im Gartenhaus wohnen
  • Gelegentlich mit dem Wohnwagen an andere Orte fahren
  • In den Wintermonaten evtl. Verwandte in Spanien besuchen (sofern möglich)

Sparpotential durch das Gartenhaus

Im Vergleich zur Wohnung ist das Gartenhaus (Kosten: 33,00 EUR monatlich) um 667,50 EUR günstiger. Es kommen allerdings noch die Stromkosten hinzu, welche aber deutlich geringer ausfallen, da wir nicht mehr allzu viele Geräte wie momentan haben werden. Kosten für Holz fehlt ebenfalls, da weiß ich noch nicht, wie hoch diese ausfallen werden. Eins ist aber sicher, es wird deutlich geringer sein.

Eine genaue Kostenaufstellung wird noch folgen…

Morgen wollen wir wieder zum Gartenhaus fahren. Mal sehen, ob sich etwas getan hat und evtl. mache ich auch noch ein kleines Video davon.

Viele Grüße
Sebastian Zehner